Die Bremer Stadtfabrikanten – starke Marken aus Bremen
Starthaus BeratungGin, Craftbeer, Spezialkaffee, Likör – bei den „Bremer Stadtfabrikanten“ vereint sich, was kleine Manufakturen und Werkstätten in der Hansestadt mit viel Liebe und Herzblut herstellen. Jetzt suchen sie nach neuen Mitgliedern.
Eine Entdeckungsreise durch Bremen
Dunkles Holz, massive Regale bis an die Decke, unzählige Fächer und Schubladen, ein imposanter Tresen. Das ist „Holtorfs Heimathaven“ im Viertel. Die originale Einrichtung des Kolonialwarenladens von 1912 macht den Charme des Bremer Kleinods aus.
In den Regalen: Handgemachtes von kleinen Manufakturen, fernab vom Massengeschäft. Und vieles davon kommt aus Bremen. Etwa der Kaffee von Cross Coffee, Gin von Piekfeine Brände, Bier von der Union Brauerei, Honig von Hinterhof. „Diese junge Marken wollen eine ganz neues Bremer Markenbewusstsein schaffen“, erzählt Sascha Mühlenbeck. Der 41-jährige Inhaber von Holtorfs Heimathaven liebt Handgemachtes, Echtes, ehrliche Produkte. „Bei uns steht überall Craft drauf!“
Handgemacht: Alles andere als kalter Kaffee
Wie etwa bei Cross Coffee. Die Kaffeerösterei in Gröpelingen fertigt ihre eigenen Sorten, handverlesene Bohnen, sozial und ökologisch nachhaltig eingekauft. Mit Liebe zum Detail und einem feinen Näschen. Dahinter steckt Oliver Kriegsch. Der 51-jährige hat das Unternehmen 2013 gegründet. Er trifft damit einen Trend: Handwerkliche, regionale Produkte, auch als „Craft-“ bezeichnet, halten in immer mehr Bereichen Einzug. Sie finden dort eine Nische, wo qualitätsbewussten Konsumenten Industrieware aus den ein oder anderen Gründen nicht mehr reicht. Oder, wie Kriegsch es ausdrückt: „Bremer lieben Bremer Produkte!“, und wollen Marken und Macher zum Anfassen.
Gemeinsamer Messestand für Bremer Marken
Kriegsch und Mühlenbeck kennen sich gut, Cross Coffee wird im „Heimathaven“ verkauft und auch direkt zubereitet. Eines gemeinsamen Abends entstand die Idee, einen Stand bei der Bremer Lebensmittelmesse „Fisch & Feines“ zu mieten und neue Kundinnen und Kunden für sich zu begeistern. „Aber einen so großen Aufwand konnten wir zwei nicht stemmen“, sagt Kriegsch. Sie sponnen ihre Idee weiter und aus dem Zweierstand wurde schnell ein „Bremer Stand“, vollgepackt mit Produkten kleiner Manufakturen.
Aber wer sollte dabei sein? Innerhalb von wenigen Tagen trommelten sie befreundete Chocolatiers, Imker, Brauereien und Werkstätten zusammen, begeisterten sie von ihrer Idee. Einen Namen fanden sie auch: Die „Bremer Stadtfabrikanten“.
Craftprodukte mit regionalem Bezug im Trend
Der Verein mit zurzeit 25 Mitgliedern will ein Netzwerk schaffen, in dem sich kleine Produzenten gegenseitig unterstützen und mit Know-How weiterhelfen. „Gemeinsam sind wir stärker. Wir wollen die Stadtfabrikanten vermarkten, unser Herz für Handgemachtes zeigen!“, sagt Mühlenbeck. Das Markenimage der Hansestadt habe zuletzt gelitten, so der gelernte Gastronom, aber Bremen sei nach wie vor eine Markenstadt. Und mit ihrer Idee haben sie Erfolg: Supermärkte fragen bereits nach, Kooperationspartner melden sich, das Interesse ist groß.
Ideen für Bremen – Stadtfabrikanten sind vorne dabei
Auch beim Crowdfunding-Wettbewerb „Ideen für Bremen“ auf der Bremer Crowdfundingplattform „Schotterweg“ im Sommer 2018 räumten die Fabrikanten richtig ab: Mit dem zweiten Platz und mehr als 14.000 Euro Unterstützung konnten sie die Hanseaten überzeugen. Zugleich gewannen Sie den Jurypreis in Höhe von 9.500 Euro.
Der Verein befände sich noch in der Ausrichtungsphase, so Mühlenbeck, aber in regelmäßigen Treffen und in Arbeitsgruppen werde bereits aktiv an der Zukunft getüftelt. So wollen sie Einkaufsgemeinschaften bilden, um günstiger an Waren zu kommen, planen interne Seminare, bauen gerade eine Webseite und gestalten einen Flyer, der Touristinnen und Touristen den Weg zu den Manufakturen der Stadtfabrikanten weisen soll. “Wir haben sehr unterschiedliche Produkte, deshalb ist es wichtig, ein starkes Netzwerk zu bilden”, erzählt Mühlenbeck.
Die Extrameile gehen
Viel zu tun. Vor allem, da die gesamte Arbeit ehrenamtlich, quasi nebenbei, läuft. Denn Mühlenbeck, Kriegsch und ihre Mitstreiter müssen Läden führen, Kaffeebohnen rösten, Liköre ansetzen. Für den ehemaligen Leiter der Bremer Starbucksfilialen Mühlenbeck ist es das aber wert. „Das tut Bremen gut. Und das wollen wir!“, versichert er und erzählt stolz weiter: „Wir haben schon erste Kooperationen zwischen einzelnen Manufakturen initiieren können.“
Der Verein heißt neue Mitglieder gerne willkommen – egal ob junges Start-up, alteingesessenes Geschäft, kleine Werkstatt oder innovatives Modelabel. Eine Beschrämkung auf reine Lebensmittel und Getränke gibt es nicht, im Gegenteil: Auch Tischlerinnen, Modedesigner oder Schuhproduzentinnen können mitmachen. Mühlenbeck: „Es muss nicht immer um Essen und Trinken gehen, nur handgemacht und ehrlich soll es sein!“
Kontakt zum Verein über Sascha Mühlenbeck per Mail oder Tel.: 0421-700522
Hier geht es zu den Fabrikanten:
- Holtorfs Heimathaven
- Cross Coffee
- Piekfeine Brände
- KALABUMS
- NORK
- Snuten Lekker
- Fiev Sinn Stieleis
- Goldcorn
- Güldenhaus
- Hof Pleus
- Hinterhofhonig
- J’s Limonade
- Komodo Coffee
- Konditorei van Heyningen
- MyCupOfTea
- Smak Concept
- YupYup!
- Pressgut
- Basingwer
- yummy organics
- Food Freak Bremen
- J.Kalbhenn
- Medienhaven
- Union Brauerei Bremen
Mehr zur Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft in Bremen bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH
Oder bei: Dieter Voß, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, dieter.voss@wah.bremen.de, 0421 361-32175
An einer Gründung interessiert? Schreiben Sie uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder rufen Sie uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn Sie Fragen zu Ihrer Gründung(sidee) haben. Wir haben die Antworten.
Erfolgsgeschichten
„Wenn ich Raketentreibstoff in einen VW-Käfer gieße, geht er kaputt“, sagt Professor Dr. Christian Horneber. Damit meint der Investment-Experte, dass Venture Capital im Vergleich der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten wohl der stärkste Booster ist. Doch nicht für jedes Startup ist es geeignet.
Zum ArtikelNeighbourshrooms verbindet innovative Pilzzucht mit einer nachhaltigen Lebensweise und gesellschaftlicher Verantwortung. Was als persönliche Leidenschaft begann, ist heute ein Beispiel dafür, wie Unternehmertum, Bildung und Umweltschutz gewinnbringend zusammenarbeiten können.
Zum ArtikelWenn ein geliebtes Haustier stirbt, fühlen sich deren Besitzer oft alleingelassen mit den überwältigenden Entscheidungen und vor allem mit der tiefen Trauer um ihren langjährigen Begleiter. Helfen möchte Sonja Rennhack mit der Gründung von „Küstenbestatter – Tierabschied mit Herz“ in Bremerhaven.
Zum Artikel bei der BIS Bremerhaven