Vielfältiges Frühstück mit Service aus Überzeugung
Starthaus BeratungSelbständige mit „Lieblingsplatz“ in Bremerhaven: Jenifer Dagligil
Jenifer Dagligil hat viel zu erzählen. Von ihrer Ausbildung zur Immobilienkauffrau. Über die Zeit, in der sie erfolgreich die Kundinnen und Kunden eines Küchengeschäftes zu allen Themen rund um den eigenen Herd beriet. Dass sie zwischendurch in der Gastronomie gearbeitet und ein Redaktionsvolontariat in einer Werbeagentur begonnen hat. Das alles ist allerdings Vergangenheit.
Frühstück den ganzen Tag
Gegenwart ist der Raum, von dem die 31-Jährige mit leisem Stolz in der Stimme sagen kann, sie habe ihn selbst gestaltet. Keine Frage, zusammen mit der Küche im Hintergrund, der Theke und der großen Siebträger-Kaffeemaschine ist das Jenifers Lieblingsplatz. Buchstäblich und bildlich. Denn seit einem Jahr ist es auch ihr Arbeitsplatz und ihre Existenz - im Café „Lieblingsplatz“ bietet die junge Gründerin ihren Gästen im ersten Bremerhavener Frühstückslokal an vier Tagen in der Woche ein „all day breakfast“. „Offenbar habe ich eine Marktlücke getroffen“, freut sie sich. „In vielen Großstädten gibt es ja bereits seit vielen Jahren eine regelrechte Frühstückskultur.“
Tatsächlich: Wer in Bremerhaven bislang „kaffeesieren“ gehen wollte, fand nur ein begrenztes Angebot - Gastro-Bereiche in Bäckereigeschäften, das Frühstück in Hotels oder einige wenige Cafés. Doch als sich Jenifer Dagligil intensiver mit dem Gedanken an ein eigenes Frühstückscafé befasste, war nicht nur das eigene Interesse an einem guten Frühstück die treibende Kraft. „Ich liebe Service“, sagt die junge Unternehmerin. Offenkundig ist dies der rote Faden, der sich durch ihr bisheriges Berufsleben zieht - anderen Menschen aufmerksam zu begegnen, ihnen mit Rat und Tat fach- und sachkundig zur Seite zu stehen, aber auch einfach nur eine freundlich-fröhliche Unterhaltung scheinen ihr im Blut zu liegen. Ausgerechnet zu Beginn der Corona-Zeit entschloss sie sich, aus dieser Grundeinstellung in Verbindung mit ihrer Liebe zum guten Frühstück eine Geschäftsidee zu entwickeln.
Glücksgriff BAB: Finanzierung auf sicheren Beinen
Dass sie in ihrem Redaktionsvolontariat in Kurzarbeit geschickt werden sollte, gab den entscheidenden Kick. Doch nicht immer stoßen gute und durchdachte Ideen sofort überall auf Gegenliebe. „Meine damalige Hausbank hat einfach abgewinkt, als ich dort nach einer Finanzierung gefragt habe“, erinnert sich Jenifer Dagligil. Zum Glück fand sie den Weg zum Starthaus Bremen & Bremerhaven, einem Segment der BAB – Die Förderbank. Die Beraterinnen und Berater lotsten sie schließlich sowohl durch die notwendigen Vorplanungen als auch zu einer Finanzierung durch die BAB. „Das war natürlich ein Glücksgriff“, freut sich Dagligil.
Ein weiterer Glücksgriff war offenbar der Vermieter des schon länger leerstehenden Ladenlokals an der Schleusenstraße im Bremerhavener Szeneviertel „Alte Bürger“. „Er hat mir freie Hand bei der Umgestaltung gelassen und meine Wünsche ohne Wenn und Aber umgesetzt“, lobt Jenifer Dagligil das gute Miteinander. Die schlichte, aber behagliche Inneneinrichtung entwarf sie selbst. Doch was nützen die Äußerlichkeiten, wenn das Angebot nicht stimmt? Auch dazu hatte sich die frisch gebackene Caféhaus-Wirtin frühzeitig Gedanken gemacht: „Bei mir gibt es mit Sicherheit nicht das Standard-Buffet, das sonst überall angeboten wird.“
Frühstücksangebot von New York bis in den Orient
Wer im „Lieblingsplatz“ frühstückt, kann kulinarisch sowohl auf eine Weltreise gehen als auch auf variantenreiche Weise ein Frühstücksbrot genießen. Das Angebot „Frühstücken wie in …“ führt die Gäste derzeit nach Nordafrika zu „Shakshuka“ (eine heiße Pfanne mit Tomaten, Paprika, einem Ei, dazu Salat, Brot und Hummus). Oder nach New York mit „Eggs Benedict“ (zwei pochierte Eier auf hausgemachtem Weißbrot mit Frischkäse, Geflügel-Bacon, Sauce Hollandaise, Schnittlauch und Sesam). Wer lieber gut belegte, aber außergewöhnliche Brote mag, bekommt unter anderem mit „Basti“ eine Schnitte mit Frischkäse, Spinat, Geflügel-Bacon, Tomaten, Kernen und Sprossen oder kann mit „Franzi“ Rote-Beete-Aufstrich, Avocado, Kerne, Saaten und Sprossen genießen. „Ich lege Wert auf qualitativ hochwertige Zutaten. Wir bereiten die Sachen frisch zu, Brote und Kuchen backen wir selbst“, verspricht Dagligil.
Arbeitsplätze in Bremerhaven geschaffen
Mittlerweile zählt das Lieblingsplatz-Team 13 Beschäftigte. Jenifer Dagligil ist zwar klar die steuernde und organisierende Kraft des Unternehmens, das Miteinander innerhalb des Teams und der persönliche Umgang mit den Gästen ist ihr aber mindestens genauso wichtig wie ein gutes Frühstück. Der Erfolg gibt ihr Recht: „Wir haben mittlerweile viele Stammgäste, die es genießen, dass man ungezwungen frühstücken und ruhig auch länger bleiben kann.“ Offensichtlich ist Jenifer Dagligil an ihrem beruflichen Ziel angekommen: „Das heißt aber nicht, dass ich für immer da stehen bleibe, wo ich jetzt bin.“ Dabei macht sie aber auch deutlich: Wohin auch immer ihre gastronomische Reise gehen wird, bleibt der „Lieblingsplatz“ der Mittelpunkt.
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