24.2.2023 - Nicola Martin

Macht euer Ding – mit dem Starthaus

Starthaus

Gründen und wachsen in Bremen und Bremerhaven

Eine Frau steht vorn, hat ein Tablet in der Hand und schaut in die Kamera
Beratung, Finanzierung, Events: Das Angebot im Starthaus ist so vielfältig wie die Bedürfnisse der Gründer:innen, Jungunternehmen und Startups. © BAB/iStock

Alles beginnt mit dem großen Aha-Moment: Eine gute Idee genügt und der Traum von der Selbstständigkeit ist geboren. Jedoch türmt sich für Gründungsinteressierte an dieser Stelle auch eine gewaltige Welle von offenen Fragen auf.  Das Starthaus Bremen & Bremerhaven erklärt in diesem Artikel, wie es Startups und junge Unternehmen im Land Bremen unterstützt und so gleichzeitig das lokale Gründungsökosystem stärkt.

Moin aus dem Starthaus! Gründungswissen von A bis Z

Entscheidend für eine erfolgreiche Existenzgründung sind neben einer großen Portion Mut und Überzeugung immer auch die richtigen Skills, Informationen und Netzwerke. Wie komme ich von meiner Gründungsidee in die Selbstständigkeit? Wie vermarkte ich mein Geschäftsmodell? Welche Finanzierungsformen kommen in Frage? Wie gewinne ich Investor:innen? Besonders zu Anfang existieren viele Fragezeichen dazu, was für Gründer:innen wann auf der Agenda steht.

Hier kommt das Starthaus ins Spiel – die zentrale Anlaufstelle für Gründungswissen in Bremen und Bremerhaven. Ein Hub, wo jene Themen, die Gründer:innen, Startups und junge Unternehmen bewegen, zusammenlaufen und als gebündeltes Know-how weitergegeben werden. Mit anderen Worten: Das Starthaus bietet lokale Starthilfe, die Gründenden mit kreativen Lösungen den notwendigen Rückenwind verleiht. Hinter allen Aktivitäten des Starthauses steht dabei immer eine klare Mission: Junge Unternehmen und Gründungsideen aus dem Bundesland Bremen durch neue Impulse fit für eine erfolgreiche Zukunft machen. Dafür bietet das Starthaus qualifizierten Gründungssupport – von der Ideenfindung über die Skalierungsphase bis hin zum ersten Wachstum.

Das Angebots-Portfolio des Starthauses ist dabei bewusst breit gefächert: Von individueller Beratung über Coaching und Finanzierung bis hin zu interaktiven Workshops sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Im Mittelpunkt steht dabei immer eine Hands-On-Mentalität - denn was nützen schon Aussagen, die im Gründungsprozess praktisch keinen wirklichen Mehrwert bringen?

Im Land Bremen steht das Starthaus für folgende Stichworte, die Gründende, Startups und junge Unternehmen in ihrer Entwicklung unterstützen:

  • Gründungs- und Wachstumsberatung
  • Qualifizierungsprogramme für verschiedene Fokusgruppen
  • Finanzierung
  • Events und Workshops
  • Netzwerkbildung.

Übrigens: Die Unterstützung des Starthauses greift auch bei Unternehmensnachfolgen – also wenn Gründer:innen sich entscheiden, einen bestehenden Betrieb weiterzuführen.  Entrepreneurship hat schließlich verschiedene Gesichter.

Das Gebäude der BAB und des Starthauses am Domshof
Als zentrale Anlaufstelle für Gründer:innen und junge Unternehmen ist das Starthaus auch zentral am Domshof 14/15 in Bremen zu erreichen. © Starthaus/Lehmkühler

Das Besondere am Starthaus

Alles schön und gut, aber worin unterscheidet sich jetzt das Starthaus Bremen & Bremerhaven von anderen Initiativen zur Gründungsförderung, Inkubatoren und Acceleratoren? Die Antwort klingt zunächst simpel, macht Gründer:innen und jungen Unternehmen das Leben aber erheblich leichter: Das Starthaus ist ein spezialisiertes Segment der BAB – Die Förderbank und damit Teil des Förderinstitutes des Landes Bremen.

Ein klassischer Bottleneck ist in der Gründungsszene regelmäßig das Thema Finanzierung. Banken verweigern Darlehen, es finden sich nicht ausreichend Investor:innen, Finanzbedarfe bleiben ungedeckt – ein echter Teufelskreis. Im Zweifelsfall bleiben aus dem großen Katalog der Finanzierungsmodelle nur das Bootstrapping (Verzicht auf externe Finanzierung, dafür begrenztes Budget, enger Zeitplan und knappe Ressourcen) und Family and Friends übrig. Am Ende steht und fällt jede Gründung aber auch mit dem Thema Kapital.

Als Segment der BAB erfüllt das Starthaus eine Doppelfunktion: Seine Starthelfer:innen können nicht nur durch Beratungen für mehr Durchblick rund um Zahlen sorgen, sondern auch gleichzeitig Förder- und Finanzierungsinstrumente anbieten. Eine One-Stop-Agency mit gleich zwei Lösungen – so funktioniert effizienter Support aus einer Hand.

Ein weiterer (nicht unwesentlicher) Vorteil: Die BAB verfolgt als Förderbank im Bundesland Bremen einen gesellschaftlichen Auftrag – nämlich die Sicherung und Entwicklung eines nachhaltigen Wirtschaftsstandorts. Das schließt unter anderem auch die Förderung von Gründungen vor Ort mit ein. Für Startups und junge Unternehmen bedeutet das konkret, dass zinsgünstige Kredite teilweise auch dann gewährt werden können, wenn die Hausbank keine Unterstützung bieten kann. Aber auch flexible Optionen wie Crowdfunding und Beteiligungskapital sind möglich. Profitieren können am Ende beide Seiten: das jeweilige Unternehmen und die Standorte Bremen und Bremerhaven.

Beratung: Alles aus einer Hand

Hinter Existenzgründungen stehen Menschen mit den verschiedensten Backgrounds, Motiven und Zielen. Angestellte, die sich nebenbei den Traum von der Selbstständigkeit verwirklichen wollen, Studierende mit Gründungshunger oder Arbeitssuchende, die den beruflichen Neustart in die eigene Hand nehmen wollen: In jedem Teil der Gesellschaft schlummern Gründungsideen mit Potenzial. Dabei ist jede Ausgangssituation individuell und verdient, dass man Zukunftsperspektiven ehrlich diskutiert. Genau diese Aufgabe erfüllt im Land Bremen das Starthaus.

Eine bedarfsorientierte Gründungsberatung von der Ideen- bis zur Wachstumsphase deckt dabei ein breites Themenspektrum ab: von Risiko- und Chancen-Analyse des Geschäftsmodells über den gesamten Unternehmensaufbau bis zur Erstellung eines persönlichen Fahrplans. Außerdem sind die Starthelfer:innen auch eine Quelle für qualifizierten Input zu verfügbaren Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Hinzu kommt die Anbindung an die Starthaus-Initiative, aus der in der Vergangenheit schon viele wertvolle Kontakte zum bremischen Gründungsökosystem entstanden sind.

Alle Beratungen des Starthauses folgen einer klaren Philosophie: Der Austausch findet grundsätzlich vertraulich und aus neutraler Sicht statt. Feedback erfolgt in klarer und aufrichtiger Art und Weise. Auf versteckte Kosten müssen sich Gründungsinteressierte dabei nicht einstellen: Die Beratung ist kostenfrei, da das Starthaus durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird.

Der Eingang des BAB LAB in der Bischofsnadel
Mit dem BAB LAB haben die BAB und das Starthaus als spezialisiertes Segment eine neue Veranstaltungsfläche in der Bischofsnadel in der Bremer Innenstadt geschaffen. © Starthaus/von der Fecht

Programme für (angehende) Gründer:innen, Startups und junge Unternehmen

Mit diesen Programmen unterstützt das Starthaus gezielt Gründende mit verschiedenen Backgrounds:

  • Starthaus Coachingprogramm
    Hier dreht sich alles darum, Gründungsinteressierte bei der Vorbereitung ihrer Selbstständigkeit zu begleiten und ihnen die wichtigsten Skills zu vermitteln. Praktisch in 12 Monaten zur umfangreich geplanten Gründung.
  • Open Innovation Cycle by Starthaus
    Mit diesem Programm werden vor allem Startups aus der Ideen- und Pre-Seed Phase unterstützt. Auf dem dreimonatigen Weg von der Idee zum validierten Business Model setzt das Starthaus neben gründungserfahrenen Coaches und Methoden, wie Lean Startup oder Scrum, auch auf Peergroup-Austausch.
  • Investor Readiness Programm
    Damit Startups aus dem Bundesland Bremen bei der Investment-Suche einen Schritt voraus sind, hat das Starthaus das Investor Readiness Programm entwickelt. Von der Investor Vision über Dealterms bis Verhandlungstraining werden Teilnehmende auf das Investor:innengespräch vorbereitet. Der Abschluss ist ein Investor Meet and Greet.
  • Starthaus Women – she starts
    Female Empowerment trifft auf Innovationsgeist: Mit she starts leistet das Starthaus im Land Bremen einen entscheidenden Beitrag dazu, dass der Frauenanteil bei Gründungen in Zukunft wächst. Netzwerkübergreifende Angebote werden dabei gebündelt und nach dem Mix-and-Match-Prinzip zusammengestellt – nach den individuellen Bedürfnissen der Gründerin.
  • Social Entrepreneur by Starthaus
    Mit diesem Programm wird die Social Mission tatsächlich possible: Gemeinsam mit dem Social Impact Lab Bremen bringt das Starthaus beim Thema nachhaltige Geschäftsmodelle Licht ins Dunkel. Wer die eigene Selbstständigkeit mit einem gesellschaftlichen Nutzen verbinden möchte, ist hier garantiert richtig.
  • Raumfahrtinkubator ESA BIC Northern Germany
    Sky is not the limit – zumindest nicht für Bremen als führenden Luft- und Raumfahrtstandort. Mit ESA BIC Northern Germany werden Gründungen mit Verbindung zur Branche über die Mindestdauer von einem Jahr vom Know-how des Starthauses und AviaSpace, dem Luft und Raumfahrtverband im Bundesland Bremen, profitieren.

Events und Networking: Think global, act local!

Kontakte schaden nur, wenn man sie nicht hat – und eben nicht nutzt. Diese Erkenntnis bewahrheitet sich auch im Starthaus Bremen & Bremerhaven immer wieder und steht deshalb hoch im Kurs. Aus lokalen Netzwerken wie der Starthaus-Initiative im Land Bremen gehen regelmäßig Impulse hervor, die in der Entwicklung von Gründenden und ihren Unternehmen echte Milestones bewirken.

Mit Netzwerkpartner:innen ins Gespräch kommen funktioniert im Starthaus auf verschiedenen Wegen: Neben der klassischen Direktvermittlung bieten sich Events und Workshops mit einem  unkomplizierten Setting an, um Kontakte zu knüpfen. Deswegen präsentiert das Starthaus über das ganze Jahr hinweg einen bunten Mix an kostenfreien Veranstaltungen, die zwei für die Gründung essentielle Bausteine miteinander kombinieren: fachliche Anregungen und Networking innerhalb des Gründungsökosystems. Die Angebote richten sich an alle mit Gründungsenthusiasmus im Land Bremen – solche die Selbstständigkeitspläne für die Zukunft schmieden oder den Sprung schon gewagt haben. Von Online-Marketing über Steuern und Buchhaltung bis hin zu Bankgesprächstraining: Hier wird praxisnahes Gründungswissen vermittelt, damit ein erfolgreicher Start gelingt. Ein Blick in den Starthaus-Eventkalender lohnt sich.

Das Gebäude des Starthaus Bremerhaven in der Uhlandstraße
In Bremerhaven gibt es in der Uhlandstraße 25 das Starthaus Bremerhaven, in dem afz, BIS Wirtschaftsförderung, die BAB und das Starthaus gemeinsam Gründer:innen und Jungunternehmen fördern. © Starthaus/Joswig

Let’s talk about money: Finanzierung mit dem Starthaus

Beratungsförderung

Bei der Unternehmensgründung liegt der Teufel oft im Detail: Die richtigen Entscheidungen für die Zukunft des eigenen Unternehmens zu treffen, kann ohne einen neutralen Überblick schnell zur Challenge werden. Eine professionelle Unternehmensberatung kann Gründende bei wesentlichen Weichenstellungen daher sinnvoll unterstützen – ist allerdings kurzfristig auch eine beachtliche Investition. Die Starthaus Beratungsförderung denkt die Finanzierungsmöglichkeiten von Beratungen neu – und bringt Licht ins Dunkel: Spezialisierte Starthelfer:innen stehen Gründenden und KMU bei der Suche nach einem passenden Angebot aus dem Förder-Dschungel zur Seite.  Am Ende steht auf der Habenseite idealerweise ein Match und damit ein Zuschuss zu den jeweiligen Beratungskosten.

Kredite

Wenn das Schlagwort „Startup-Kredit“ fällt, kommen beim Starthaus Bremen & Bremerhaven grundsätzlich zwei verschiedene Varianten in Frage: Der ERP-Bremer Förderkredit KMU und der Starthaus Mikrokredit. Ein kurzer Überblick darüber, was das Land Bremen Startups und jungen Unternehmen zur Finanzierung bieten kann:

Starthaus Mikrokredit

  • Maximale Höhe: 125.000 Euro
  • Für wen geeignet: Gründende, Kleinunternehmer:innen und Freiberufler:innen
  • Einsatzbereich: flexibel, zum Beispiel konkrete Existenzgründungspläne und kleinere Investitionen junger Unternehmen

ERP-Bremer Förderkredit KMU

  • Maximale Höhe: 5 Millionen Euro
  • Für wen geeignet: Startups und junge Unternehmen (Maximalalter 5 Jahre)
  • Einsatzbereich: mittel- bis langfristige Investitionen zum Beispiel in Betriebsmittel

Das Besondere an Starthaus-Finanzierungen lässt sich relativ einfach auf den Punkt bringen: Es wird eine existierende Lücke inmitten des breit gefächerten Angebots von Geschäftsbanken geschlossen. Geringe Eigenkapitalquoten oder eine generell schwächere Bonität bedeuten damit nicht automatisch das Aus für eine Gewährung. Hintergrund ist, dass das Starthaus als Segment der BAB – Die Förderbank im öffentlichen Interesse agiert und deshalb Gründenden zu vorteilhaften Bedingungen Gelder zur Verfügung stellen kann.

Beteiligungskapital

In dieser Konstellation wechselt das Starthaus die Rollen und nimmt sich gemeinsam mit der BAB – Die Förderbank einer anderen Aufgabe an: Es agiert de facto als Investor für Startups und junge Unternehmen aus dem Bundesland Bremen. Der Initialfonds und EFRE-Beteiligungsfonds machen es möglich:

Der Initialfonds ist insbesondere auf Gründende zugeschnitten, die gleichzeitig über ein aussichtsreiches Zukunftskonzept und eine geschlossene Gesamtfinanzierung verfügen. Mit dem Programm winken offene oder stille Beteiligungen von bis zu 750.000 Euro.

Der EFRE-Beteiligungsfonds bietet dagegen Möglichkeiten von offenen Beteiligungen und ergänzenden Nachrangdarlehen für Startups mit großen Plänen. Produktentwicklung, Markt-Launch oder Wachstum – alle entscheidenden Investitionen müssen erst einmal gegenfinanziert werden. Durch den EFRE-Beteiligungsfonds können grundsätzlich bis zu 400.000 Euro pro Unternehmen getragen werden. Für Unternehmen im C-Fördergebiet gilt ein Höchstbetrag von 600.000 Euro. Für innovative Unternehmen können verdoppelte Höchstbeträge von 800.000 Euro bzw. 1,2 Mio. Euro gelten.

Crowdfunding und Starthaus MikroCrowd

Crowdfunding erfreut sich als Methode zur Gründungsfinanzierung steigender Beliebtheit – und das aus gutem Grund: Denn mithilfe von Crowdfunding kann nicht nur das notwendige Geld gesammelt werden, um die eigene Projekt- oder Geschäftsidee Realität werden zu lassen. Parallel werden schon enge Verbindungen zu den Supporter:innen geknüpft und der Grundstein der Marke legt sich damit wie von selbst – ein Win-Win-Szenario. Bei diesem Programm kooperiert das Starthaus mit der deutschen Crowdfunding-Plattform Startnext.

Vor diesem Hintergrund unterstützt das Starthaus Crowdfunding Gründende im Bundesland Bremen beim „Brückenbau“ zwischen richtungsweisendem Einfall und Umsetzung. Ein weiterer Vorteil: Cofunding. Projektstarter:innen können sich auf passende Cofunding-Kampagnen, wie der Social Mission Possible-Kampagne, bewerben und so den finanziellen Support durch die Unterstützer:innen  unter bestimmten Bedingungen zusätzlich durch ein Cofunding matchen.

Übrigens: Das Starthaus Crowdfunding kann auch mit dem Starthaus Mikrokredit kombiniert werden: In Form des MikroCrowd Bremen. Mit diesem Finanzierungsmodell, das vorab im Starthaus beantragt wird, profitieren Gründer:innen beim Thema Startkapital vom Besten aus beiden Welten:  Dem natürlichen Community-Building des Crowdfundings und einem Darlehen zu zinsgünstigen Konditionen. Der Ablauf folgt beim MikroCrowd einer einfachen Logik: Wenn die Crowdfunding-Kampagne ein vorher festgelegtes Fundingziel erreicht und somit erfolgreich ist, können sich Startups eine vereinbarte Kreditsumme von bis zu 10.000 Euro sichern.

An einer Gründung interessiert? Schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.

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