Mit Metallhandtaschen auf dem Weg in die Modewelt
ErfolgsgeschichtenBremer Gründerehepaar überzeugt mit ungewöhnlicher Idee
Handtaschen aus Leder – die gibt es überall. Wie wäre es mit Metall? Mit der Manufaktur „von Flocke 271“ will ein Bremer Gründerehepaar die Modewelt überraschen. Bei der Gründung unterstützte das Starthaus Bremen & Bremerhaven.
Matter Schein oder polierter Glanz, ein elegant-schnörkelloses Design und dabei ein erstaunlich geringes Gewicht – wer eine der Metall-Handtaschen der Manufaktur „von Flocke 271“ in die Hand nimmt, der wirkt unweigerlich positiv erstaunt.
Reaktionen wie diese freuen Silvia und Peter Focken, die mit der ungewöhnlichen Idee in der Modewelt punkten wollen, immer wieder. „Ich liebe Handtaschen, aber irgendwie wirken die Modelle am Markt doch oft gleich“, so Silvia Focken über die Gründungsidee. „Ich hatte schon lange die Vorstellung, mit ungewöhnlichen Materialien zu arbeiten und so etwas Neues zu schaffen.“
Zuerst kam ihr Holz in den Sinn, doch gemeinsam mit ihrem Mann – gelernter Handwerker und Kaufmann mit einem Faible für Metall – kamen sie schnell aufs Blech. Stahlblech, um genau zu sein. „Unsere Prototypen mit Metall aus dem Baumarkt waren aber viel zu schwer, das konnte niemand heben“, erinnert sich der 51-Jährige lachend. Zurück ans Reißbrett.
Exklusive Handtaschen mit Luxus-Appeal
Und so kamen sie auf das viel leichtere Aluminium. Die ersten Designs führten sie im Bekannten- und Freundeskreis vor, mit durchschlagendem Erfolg. „Das ungewöhnliche Material fällt auf, hat etwas Exklusives, weckt Begehrlichkeiten. Da wussten wir, dass wir auf etwas gestoßen sind“, führt Peter Focken fort.
Mit ihrer Marke „von Flocke 271“ wollen sie genau dieses Image kultivieren. Die Handtaschen entstehen in Manufakturarbeit rund um Bremen, Peter Focken legt selbst Hand an jedem Modell an und sorgt für die Endkontrolle. Die beiden richten sich damit bewusst an die gehobene Kundschaft – auf Amazon und Zalando werden die Taschen niemals landen, so das Gründerehepaar. Selbst in Modeboutiquen machen sie sich rar. „Wir setzen nicht auf Masse, wollen Interesse über Mund-zu-Mund-Propaganda oder über Social Media zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Influencer:innen wecken. Metallhandtaschen gibt es nur bei uns, das macht sie einzigartig“, so Silvia Focken, die sich mit ihrer kreativen Ader für das Taschen-Design und Marketing verantwortlich zeichnet.
Bildergalerie:
Ergänzung zur Metallkollektion
Bislang gibt es drei verschiedene Modelle, in unterschiedlichen Formen und Finishes – aus matt lackiertem Metall, innen mit Leder ausgekleidet. „Das war durchaus eine Herausforderung, eine geeignete Lackiererei zu finden, denn die Tasche soll ja nicht schon bei der kleinsten Kollision Schäden nehmen. Unsere jetzige Beschichtung ist sehr beständig“, versichert Peter Focken.
Weitere Modelle sind schon gezeichnet und befinden sich aktuell in der Prototypenphase.
Neben den Metallhandtaschen ergänzen die Fockens ihr Angebot zudem noch um Ledertaschen, zum Teil mit eigens entwickelten Metallapplikationen. „Unsere Metallhandtaschen sind ganz klar etwas für besondere Anlässe – den roten Teppich quasi. Für den Alltag wollen wir unseren Kundinnen aber auch etwas bieten. Eine Designsprache für alle Zwecke“, so Silvia Focken. Immer dabei: Ihr Markenlogo, für das sie eigene Leder-Stanzeisen anfertigen ließen.
An Gründungserfahrung gewachsen
Während Peter Focken noch als Angestellter arbeitet, konzentriert sich Silvia Focken auf das junge Business im Einklang mit ihrem Halbtagsjob. Die beiden haben bereits einige Höhen und Tiefen hinter sich – ganz typische Erfahrungen, die jede Neugründung im Laufe der Entwicklung durchmacht.
So gestaltete sich die Suche nach Metallbaubetrieben, welche die hohen Anforderungen der beiden erfüllen konnten, aber gleichzeitig bereit waren, kleine Stückzahlen zu liefern, als anspruchsvoll. „Wir haben das Telefonbuch rauf- und runtertelefoniert“, erinnert sich Peter Focken, „und haben dann durch einen Tipp Kontakt zu einer Firma in Schwanewede erhalten. Das war ein Glücksgriff, denn die hat nicht nur das Fertigungswissen, sondern bringt auch viele wertvolle Ideen und Tipps mit. Wir saßen schon stundenlang zusammen, um Details zu optimieren.“
Ähnlich anstrengend war die Eintragung einer Wort-Bild-Marke. Denn viele Ideen der beiden waren schon besetzt – einen Namen zu finden, der sowohl passte, als auch noch markenrechtlich verfügbar war, wurde zu einer Sache von Monaten. „Uns ist es wichtig, es von Anfang an richtig zu machen, dazu gehört eben auch eine eingetragene und geschützte Marke“, so Silvia Focken.
In den vergangenen Jahren der Entwicklung führten die Aufs und Abs auch zu Zweifeln und Sorgen, führt sie fort. „Natürlich macht man sich viele Gedanken, ob alles gut ausgeht, manchmal ist es schwer, sich bei Rückschlägen zu motivieren. Es ist wichtig, in solchen Momenten ein Netzwerk zu haben, mit Menschen reden zu können, die Ähnliches durchgemacht haben.“
Unterstützung aus Bremen bei der Gründung
So etwa wie andere Gründerinnen und Gründer im Starthaus Bremen & Bremerhaven. Silvia Focken besuchte Workshops zu verschiedenen Themen – wie etwa Markenrecht, Businessplanung, Pitching. Zudem half ihr der Austausch mit ihrer persönlichen Starthelferin, die neben viel Zuspruch wertvolle Tipps gab.
Mit dem Start der eigenen Homepage im Juni 2023 begannen die beiden nun offiziell mit dem Verkauf ihrer ersten Kollektion. „Das ist aufregend und wir sind glücklich, diesen wichtigen Schritt endlich getan zu haben“, sind sich beide einig. Pläne für weitere Modelle – wie etwa eine Tasche für den Herrn – warten bereits in der Schublade.
An einer Gründung interessiert? Schreibt uns gern eine Mail an info@starthaus-bremen.de oder ruft uns unter +49 (0)421 9600 372 an, wenn ihr Fragen zu eurer Gründung(sidee) habt. Wir haben die Antworten.
Erfolgsgeschichten
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